
Der Hohenzollernpokal – Ein Turnier mit Tradition und Geschichte
Seit über 60 Jahren bringt der Hohenzollernpokal Fußballbegeisterte aus der Region zusammen. Was als lokales Turnier begann, hat sich zu einem festen Bestandteil der regionalen Fußballkultur entwickelt. Jahr für Jahr treten Mannschaften aus verschiedenen Vereinen gegeneinander an, um sich den begehrten Titel zu sichern.
Die Anfänge – eine starke Gemeinschaft entsteht
Die Geschichte des Hohenzollernpokals begann im Jahr 1962, als der TSV Stetten sein 50-jähriges Jubiläum feierte. Damals war es üblich, zu Vereinsjubiläen Pokalturniere auszurichten. Franz Buckenmaier, der damalige Vorsitzende des TSV Stetten, nahm dies zum Anlass, ein dauerhaftes Turnier für die Vereine der Region zu schaffen. Er lud Ende 1961 zahlreiche Vereine zur Gründung eines gemeinsamen Pokalwettbewerbs ein, inspiriert vom Eyachpokalturnier aus dem Raum Haigerloch.

Zur ersten Versammlung im Januar 1962 im Gasthaus Bausinger in Stetten kamen Vertreter von zehn Vereinen: FC Hechingen, Viktoria Hechingen, TSV Stein, TSV Boll, TSV Schlatt, FC Wessingen, FC Thanheim, FV Bisingen, FC Steinhofen und FC Grosselfingen. Die Resonanz war positiv, und in einer weiteren Sitzung am 23. März 1962 im Hotel Brielhof wurde die Gründung der Pokalgemeinschaft offiziell beschlossen. Viktoria Hechingen zog sich kurzfristig zurück, sodass der SV Rangendingen als zehntes Mitglied nachrückte.
Die Vereine wurden entsprechend ihrer Ligazugehörigkeit in zwei Klassen unterteilt, damit jede Mannschaft eine faire Chance hatte:
- A-Klasse (heutige Bezirksliga): TSV Boll, FV Bisingen, FC Grosselfingen und FC Hechingen (Reserve). Die erste Mannschaft von Hechingen war damals zu stark, da sie in der höchsten Amateurklasse spielte.
- B-Klasse (heutige Kreisliga A): FC Thanheim, FC Wessingen, TSV Schlatt, FC Steinhofen, SV Rangendingen und TSV Stein.
Der TSV Stetten pausierte als Veranstalter. Die ersten Wanderpokale wurden von Louis Ferdinand Prinz von Preußen und Friedrich Fürst von Hohenzollern gestiftet. Das erste Turnier endete mit FC Grosselfingen als Sieger der A-Klasse und SV Rangendingen als Gewinner der B-Klasse.

Ein Turnier im Wandel der Zeit
Mit der Zeit wuchs die Pokalgemeinschaft. Durch Neugründungen und Veränderungen in der Vereinsstruktur traten die Sportfreunde Sickingen, der SV Weilheim und die FV Friedrichstraße dem Wettbewerb bei. Währenddessen stieg der FC Hechingen zwischenzeitlich aus, dafür kamen der SV Jungingen und der TSV Hausen hinzu. Später schlossen sich Vereine zusammen, etwa zum FC Killertal (ehemals TSV Schlatt und SV Jungingen) sowie zur SG Hechingen-Friedrichstraße/Weilheim.
In den Jahren 1965 bis 1968 wurde das Turnier um eine C-Klasse erweitert, um auch Teams aus unteren Ligen eine Teilnahme zu ermöglichen. 1971 folgte eine grundlegende Änderung: Auf Initiative von Harry Pruß vom TSV Boll wurde das Turnier neu organisiert. Statt eines einzigen Wettbewerbsformats gab es nun drei Vorturniere und ein großes Endturnier. Dieses System blieb bis 2001 bestehen, als man beschloss, das Turnier wieder an einem einzigen Wochenende auszutragen, um für mehr Spannung und eine kompaktere Spielstruktur zu sorgen.
Heute wird das Turnier in einem Gruppenmodus ausgetragen, wobei alle Vereine unabhängig von ihrer Spielklasse ausgelost und gegeneinander antreten. Eine weitere Änderung wurde 2011 eingeführt: Der Titelverteidiger erhält keinen automatischen Platz im Endturnier mehr, was den Wettbewerb noch ausgeglichener macht.
Heute – Leidenschaft und Fußballkultur vereint
Der Hohenzollernpokal ist weit mehr als nur ein Turnier – er steht für Tradition, Gemeinschaft und sportlichen Ehrgeiz. Jahr für Jahr kommen Mannschaften und Fans zusammen, um spannende Spiele, emotionale Momente und mitreißenden Fußball zu erleben.
Fußball, Emotionen und Tradition – der Hohenzollernpokal verbindet die Region seit Jahrzehnten!
Damit dies auch in Zukunft jedem Verein in unserer Hohenzollernpokal-Gemeinschaft gelingt, wurde zum Hohenzollernpokal 2025 ein erster allgemeingültiger Leitfaden für das Traditionsturnier erstellt. Dieser wurde hauptsächlich unter der Leitung von Hans-Jürgen Schwabenthan erstellt und der Hohenzollernpokal-Gemeinschaft bei der Turnierauslosung des 62. Hohenzollernpokals im Grosselfinger Sportheim präsentiert und der Hohenzollerngemeinschaft zu Verfügung gestellt:
Leitfaden_Hohenzollernpokal_Version2025.pdf
Die Pokalsieger seit der Gründung des Hohenzollernpokals im Jahr 1962
Jahr | A-Klasse | B-Klasse | C-Klasse |
---|---|---|---|
1962 | FC Grosselfingen | SV Rangendingen | – |
1963 | FC Grosselfingen | SV Rangendingen | – |
1964 | FC Grosselfingen | TSV Boll | – |
1965 | FV Bisingen | FC Thanheim | SV Weilheim |
1966 | FC Grosselfingen | TSV Stein | SV Weilheim |
1967 | FC Grosselfingen | TSV Stein | SV Weilheim |
1968 | FC Grosselfingen | SV Weilheim | TSV Schlatt |
1969 | – | SV Jungingen | TSV Boll |
1970 | – | SV Rangendingen | TSV Boll |
Jahr | Pokalsieger |
---|---|
1971 | FV Bisingen |
1972 | FC Wessingen |
1973 | TSV Schlatt |
1974 | TSV Schlatt |
1975 | FC Grosselfingen |
1976 | SV Rangendingen |
1977 | SV Rangendingen |
1978 | SV Rangendingen |
1979 | SV Rangendingen |
1980 | SV Rangendingen |
1981 | SV Rangendingen |
1982 | FV Bisingen |
1983 | SV Jungingen |
1984 | SV Jungingen |
1985 | TSV Boll |
1986 | TSV Boll |
1987 | SV Rangendingen |
1988 | SV Weilheim |
1989 | FV Bisingen |
1990 | FV Bisingen |
1991 | SV Rangendingen |
1992 | SV Rangendingen |
1993 | FC Grosselfingen |
1994 | FC Grosselfingen |
1995 | FV Friedrichstraße |
1996 | FC Grosselfingen |
1997 | SV Rangendingen |
1998 | TSV Boll |
1999 | FC Grosselfingen |
2000 | FC Grosselfingen |
2001 | TSV Boll |
2002 | TSV Boll |
2003 | FV Bisingen |
2004 | TSV Boll |
2005 | SV Rangendingen |
2006 | SV Rangendingen |
2007 | SV Rangendingen |
2008 | SV Rangendingen |
2009 | TSV Boll |
2010 | FC Hechingen |
2011 | SV Rangendingen |
2012 | SV Rangendingen |
2013 | TSV Boll |
2014 | FV Bisingen |
2015 | FV Bisingen |
2016 | SV Rangendingen |
2017 | SV Rangendingen |
2018 | TSV Boll/Stein II |
2019 | TSV Boll |
2020 | Ausfall wegen Corona |
2021 | Ausfall wegen Corona |
2022 | SV Rangendingen |
2023 | FV Bisingen |
2024 | FC Grosselfingen |
Auflistung der Pokalsieger
Anzahl Siege | Mannschaft |
---|---|
21 | SV Rangendingen |
13 | FC Grosselfingen |
12 (+1) | TSV Boll (mit TSV Boll/TSV Stein II) |
9 | FV Bisingen |
5 | SV Weilheim |
3 | SV Jungingen |
3 | TSV Schlatt |
2 (+1) | TSV Stein (mit TSV Boll/TSV Stein II) |
1 | FC Thanheim |
1 | FV Friedrichstraße |
1 | FC Hechingen |
1 | FC Wessingen |